Religionswissenschaft

Die Vielfalt religiöser Erfahrung erforschen

Religion ist eines der universalsten und zugleich vielfältigsten Phänomene der Menschheit. Jede Kultur hat ihre eigenen Wege entwickelt, das Heilige zu verstehen, zu verehren und zu leben. Als Religionswissenschaftler stehe ich vor der faszinierenden Aufgabe, diese Vielfalt zu erkunden – nicht als Richter, sondern als verstehender Beobachter und respektvoller Dialogpartner.

In einer Zeit zunehmender religiöser Polarisierung ist wissenschaftlich fundierte Religionsforschung wichtiger denn je. Nur wer die Religionen wirklich versteht, kann Brücken bauen statt Mauern.


Mein religionswissenschaftlicher Ansatz

Wissenschaftliche Objektivität mit persönlicher Verwurzelung

Als Christ und Wissenschaftler bringe ich eine doppelte Perspektive mit: die des Insiders, der den Glauben von innen kennt, und die des Forschers, der von außen beobachtet und analysiert. Diese scheinbare Spannung sehe ich als Bereicherung, sie ermöglicht sowohl Empathie als auch analytische Distanz.

Verstehen vor Bewerten

Mein erstes Ziel ist immer das Verstehen. Bevor ich Gemeinsamkeiten und Unterschiede benennen kann, muss ich jede Religion in ihrer eigenen Logik, ihren eigenen Kategorien und ihrer eigenen historischen Entwicklung begreifen. Nur so kann echter Dialog entstehen.

Historisch-kritische Methode

Alle Religionen haben eine Geschichte, und diese Geschichte prägt ihre heutige Gestalt. Ich untersuche daher nicht nur die idealen Lehren, sondern auch ihre praktische Entwicklung, ihre Transformationen und ihre Anpassungen an verschiedene Kulturen und Zeiten.


Warum Religionswissenschaft heute wichtig ist

In einer globalisierten Welt

Religionen begegnen sich heute wie nie zuvor. Was früher getrennte Welten waren, lebt heute Tür an Tür. Christen und Muslime sind Nachbarn, jüdische und christliche Traditionen fließen in westlichen Gesellschaften zusammen. Wer diese Vielfalt nicht versteht, kann in der modernen Welt nicht bestehen.

Gegen Vorurteile und Stereotypen

Unwissen nährt Angst, Wissen schafft Verständnis. Viele religiöse Konflikte entstehen nicht aus tiefen theologischen Differenzen, sondern aus Missverständnissen, Halbwissen und Vorurteilen. Solide Religionsforschung kann diese Nebel lichten.

Für den interreligiösen Dialog

Echter Dialog braucht Wissen als Grundlage. Nur wer die Andere Religion in ihrer Tiefe kennt, kann sinnvolle Gespräche führen. Oberflächliche Begegnungen bleiben meist folgenlos, fundierte Begegnungen können transformierend wirken.

Für das Selbstverständnis

Die eigene Religion besser verstehen durch den Blick auf andere. Oft erkennen wir die Besonderheiten unseres eigenen Glaubens erst, wenn wir ihn mit anderen vergleichen. Religionswissenschaft schärft daher auch das eigene religiöse Profil.


Meine Forschungsschwerpunkte

✡️ Judentum – Die Wurzel des christlichen Glaubens

Das Judentum verstehen heißt, das Christentum in seiner ursprünglichen Heimat zu entdecken. Jesus war Jude, Paulus war Jude, die ersten Christen waren Juden. Diese gemeinsame Wurzel zu erforschen, ist der Schlüssel für das jüdisch-christliche Gespräch.

Schwerpunkte: Rabbinische Literatur, jüdische Mystik, Holocaust-Theologie, modernes Israel

☪️ Islam – Der dritte abrahamitische Glaube

Der Islam teilt mit Judentum und Christentum mehr, als oft bewusst ist. Abraham, Moses und Jesus werden auch im Koran verehrt. Diese Gemeinsamkeiten zu entdecken, ohne die Unterschiede zu nivellieren, ist eine der spannendsten Aufgaben der Religionsforschung.

Schwerpunkte: Koranexegese, islamische Mystik (Sufismus), Islam in Europa, christlich-islamischer Dialog

🏛️ Religionsgeschichte des Nahen Ostens

Der Nahe Osten ist die Wiege der drei großen monotheistischen Religionen. Hier entstanden sie, hier entwickelten sie sich, hier begegneten sie sich. Diese Geschichte zu verstehen, hilft auch die heutigen Spannungen zu begreifen.


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„Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21)