In der letzten Folge haben wir gesehen, wie Amin el-Husseini in Berlin zu Hitlers engstem islamischen Partner wurde. Jetzt erfahren Sie, wie aus dieser Allianz militärische Realität wurde: die systematische Rekrutierung von Muslimen für deutsche Kriegsziele. Wie aus strengen NS-Rassengesetzen plötzlich „Muselgermanen“ wurden. Wie muslimische Divisionen mit Hakenkreuz und Halbmond kämpften. Wie religiöse Überzeugungen für Völkermord instrumentalisiert wurden.
Bosnische Bergbauern, die SS-Uniformen trugen. Tatarischen Imame, die für Hitler beteten. Albanische Muslime, die Juden jagten. – Es ist die Geschichte der ersten und einzigen muslimischen Einheiten, die jemals Teil einer genozidalen Organisation wurden.
Was folgt, ist keine Geschichte über den Islam als Religion – es ist die Geschichte ihrer Perversion zu Kriegszwecken. Eine Geschichte, die zeigt, wie das Nazi-Regime jede Ideologie für seine Ziele instrumentalisieren konnte, solange sie dem Antisemitismus diente.
Von Ostlegionen zu SS-Divisionen: Der Weg zur militärischen Kollaboration
Die Geschichte der muslimischen Militäreinheiten im Dienst des Dritten Reiches begann bereits 1941 mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Als die Wehrmacht in die muslimischen Gebiete der UdSSR vorstieß, machte sie eine überraschende Entdeckung: Die dortigen Völker hassten das kommunistische Regime oft mehr als die deutschen Invasoren.
Am 3. Januar 1942 fand in Simferopol auf der Krim die erste offizielle Sitzung eines tatarischen Komitees statt, das die „Werbung der Tataren für einen gemeinsamen Kampf gegen den Bolschewismus“ organisieren sollte. Der Mullah der Gemeinde erklärte, „dass ihre Religion und ihr Glaube ihnen gebiete, an diesem für sie heiligen Kampf zusammen mit den Deutschen teilzunehmen.“
Was folgte, war bemerkenswert: Der Vorsitzende des Komitees bekannte öffentlich, „es ist für uns eine Ehre, unter dem Führer Adolf Hitler, des größten Mannes des deutschen Volkes, kämpfen zu dürfen.“ Die versammelten Tataren erhoben sich und sprachen ihrem Mullah nach: „Erstes Gebot: Für Erreichung eines schnellen Sieges und des gemeinsamen Zieles, sowie für ein langes Leben des Führers Adolf Hitler.“
Bis Ende Januar 1942 hatten sich bereits 3.000 Krimtataren für den deutschen Dienst gemeldet. Im März kämpften 20.000 Freiwillige in den Reihen der deutschen 11. Armee. Damit stand jeder zehnte Krimtatar unter deutschen Waffen, eine beispiellose Mobilisierung.
Die Wehrmacht honorierte dieses Engagement durch die Bestellung von Mullahs bis hinunter auf Bataillonsebene und durch die Einhaltung islamischer Speise- und Begräbnisvorschriften. Aber es blieb nicht bei symbolischen Gesten: Die parallelen Direktiven über die Schulung der muslimischen Soldaten zeigten den wahren Zweck. Zu den Themen gehörten „Der Bolschewismus, der Unterdrücker der nationalen und persönlichen Freiheit“ und „Die Rolle des Judentums im Bolschewismus.“
Bis 1944 wurden insgesamt 78 verstärkte Infanteriebataillone der sogenannten „Ostlegionen“ gebildet – 54 von ihnen waren islamisch. Die Gesamtzahl der rekrutierten Ostlegionäre betrug mindestens 150.000 bis 170.000 Mann; etwa zwei Drittel von ihnen waren Muslime.
Die SS-Division „Handschar“: Ein rassenpolitischer Paradigmenwechsel
Der eigentliche Durchbruch kam jedoch 1943 mit der Aufstellung der ersten muslimischen SS-Division. Der Auslöser war militärisch: Die Partisanen Josip Broz Titos gewannen in Jugoslawien die Oberhand. Heinrich Himmler suchte verzweifelt nach zusätzlichen Truppen für die Bekämpfung des Widerstandes.
Die Lösung fand sich in Bosnien und Herzegowina, wo eine große Anzahl sunnitischer Muslime lebte. Wie der SS bekannt war, hassten sie „die Christen derart, dass sie sich wohl en masse bei der erstbesten Gelegenheit rekrutieren lassen würden,“ wenn es darum ging, die Partisanen Titos und die serbischen Tschetniks zu bekämpfen.
Doch die Anwerbung von Muslimen erforderte eine fundamentale Änderung der NS-Rassenpolitik. In seiner Not sah sich Himmler gezwungen, „die strengen Maßstäbe der Vorkriegsrassenpolitik zu lockern und die Muslime zu den rassisch wertvollen Völkern Europas zu zählen.“
Am 13. Februar 1943 gab Himmler den Befehl zur Aufstellung einer „Freiwilligen-Gebirgs-Division, die sich ausschließlich aus Bosniaken muselmanischen Glaubens zusammenzusetzen habe.“ Aus den Muslimen wurden über Nacht „Muselgermanen“ – ein Begriff, den der deutsche General Edmund Glaise von Horstenau spöttisch prägte.
Himmler schwärmte von der „weltanschaulichen Verbundenheit zwischen dem Nationalsozialismus und dem Islam.“ Mit der Bosniaken-Division begann eine neue „Wende in der Geschichte der Waffen-SS: Erstmals wurde jetzt das Prinzip der Rassenreinheit der SS erkennbar aufgegeben.“
El-Husseinis Rolle als ideologischer Architekt
Die „weltanschaulich geistige Erziehung“ der muslimischen SS-Division wurde vollständig mit Amin el-Husseini abgestimmt. Es wurde vereinbart, dass der Nationalsozialismus als „völkisch bedingte deutsche Weltanschauung“ und der Islam als „völkisch bedingte arabische Weltanschauung“ gelehrt werden sollten – unter Herausstellung der gemeinsamen Feinde: Judentum, Anglo-Amerikanismus, Kommunismus, Freimaurerei und Katholizismus.
Die Bosniaken sollten „völkisch-rassisch gesehen zur germanischen Welt, weltanschaulich geistig gesehen“ aber zur arabischen Welt gehören. Es war eine bizarre ideologische Konstruktion, die zeigte, wie flexibel die NS-Ideologie war, wenn es um praktische Ziele ging.
El-Husseini reiste persönlich nach Kroatien, um für die Division zu werben. Im April 1943 besuchte er bosnische Städte und organisierte Rekrutierungsveranstaltungen. Die deutschen Behörden orchestrierten eine regelrechte Propagandatournee, komplett mit Flugblattaktionen: „Eine neue Zeit bricht an. Wir kommen!“ und „Wir bringen unserer Heimat den Landfrieden. Wir kommen als tapfere, freie, stolze SS-Männer, verbunden mit unseren deutschen Kameraden.“
Im Mai 1944 erhielt der Verband schließlich seine offizielle Bezeichnung. Nach dem Begriff für den arabischen Krummsäbel verlieh Hitler der 13. SS-Division den Namen „Handschar.“
Das Imam-Institut: Religiöse Indoktrination für den Völkermord
Die ideologische Betreuung der muslimischen SS-Soldaten erreichte bald institutionelle Formen. Im April 1944 wurde unter der Regie el-Husseinis eigens ein „Imamen-Institut“ eröffnet. Das Haus, ein kleines Hotel im sächsischen Guben, war dem Mufti vom SS-Hauptamt überantwortet worden.
In seiner Eröffnungsrede wies el-Husseini am 21. April 1944 auf die Pflicht zur „Vertiefung und Stärkung der Zusammenarbeit mit Großdeutschland“ hin. Die dort ausgebildeten Imame sollten als „Umschulungslehrer und Vorkämpfer“ fungieren – als „junge Muftis,“ die eine religiös-fatalistische Indoktrination der Soldaten durchführten.
Das Ziel war die komplette Fanatisierung: Jede „Elementareinheit“ bekam einen Mullah zugeteilt, der „neben der religiösen Erziehung auch als Vorbild und als vorbildlicher Kämpfer zur Fanatisierung der Soldaten auf fatalistischer Grundlage“ diente. Die Imame lehrten, dass „der Nationalsozialismus als völkisch bedingte deutsche Weltanschauung und der Islam als völkisch bedingte arabische Weltanschauung den Muselmanen vermittelt“ werden sollte.
Die Indoktrination funktionierte. Divisionskommandeur Karl-Gustav Sauberzweig berichtete im April 1944 euphorisch, seine Rekruten nähmen „nur zu gern nationalsozialistische Lehren“ an. Er sah sich schon so weit, „dass die Muselmanen, SS-Männer der Division und Zivilisten, beginnen, in unserem Führer die Sendung eines 2. Propheten zu sehen.“
Hitler-Verehrung in muslimischen Uniformen
Die religiöse Indoktrination erreichte groteske Ausmaße. Die muslimischen SS-Soldaten mussten vorgegebene Fragen und Antworten über Hitler auswendig lernen.
Während politischer Kurzlehrgänge Ende März 1944 wurden Vorträge mit Titeln wie „Nationalsozialismus und Islam,“ „Das Leben unseres Führers“ oder „Der Sinn dieses Krieges“ abgehalten. Auf die Frage nach Hitlers Erkenntnissen in Wien antwortete ein SS-Sturmmann: „In Wien lernt der Führer den Arbeiter und die Arbeit auf einer Seite kennen, und auf der anderen Seite die marxistische Idee. Da beginnt er erst die Juden zu hassen.“
Ein Rottenführer begründete den gemeinsamen Kampf von Nationalsozialismus und Islam folgendermaßen: „Sie haben die gemeinsamen Feinde: den Bolschewismus, das Judentum, die Angloamerikaner, die Freimaurer und den politischen Katholizismus.“
Himmler selbst bezeichnete seine Muslimen-Division vor Goebbels als „total kirchlich.“ „Jedes Bataillon hätte seinen Imam und jedes Regiment seinen Mullah,“ erklärte er stolz. Es war ein Ziel der Division, „die ganze mohammedanische Bevölkerung in Bosnien umzuerziehen und ihr die Moral zurückzugeben.“
Militärischer Einsatz und Kriegsverbrechen
Im Februar 1944 kehrte die Division nach Bosnien zurück und kam im März gegen die Partisanen Titos zum Einsatz. Die Deutschen organisierten eine Propagandatournee durch bosnische Städte, um die Ankunft der muslimischen SS-Soldaten bekanntzumachen.
Divisionskommandeur Sauberzweig ließ eine „Landfriedensordnung“ verkünden, die die Autorität der kroatischen Zentralgewalt faktisch außer Kraft setzte. Von April bis Oktober 1944 unterstand ein 6.000 Quadratkilometer großes Gebiet zwischen Save, Drina, Spreca und Bosna der Territorialherrschaft der SS.
Doch der militärische Wert erwies sich als bescheiden. Die Division verübte stattdessen zahlreiche Kriegsverbrechen. Hermann Fegelein, Himmlers Verbindungsoffizier im Führerhauptquartier, berichtete Hitler im April 1944 über das Auftreten der muslimischen SS-Soldaten: „Sie bringen sie nur mit dem Messer um. Es ist ein Mann dabeigewesen, der verwundet war. Er hat sich seinen Arm abbinden lassen und hat mit der linken Hand noch 17 Gegner erledigt. Es kommen auch Fälle vor, wo sie dem Gegner das Herz herausschneiden.“
Hitler zeigte sich nach der Schilderung solcher Details völlig unbeeindruckt. Mit einem lapidaren „Das ist Wurst!“ ging er zur Tagesordnung über.
Die Division „Skanderbeg“: Albanische Muslime in SS-Uniformen
Da die Division „Handschar“ nicht genügte, um der Partisanen Herr zu werden, entschied Hitler im Februar 1944, eine weitere muslimische SS-Division aufzustellen. Nach der Genehmigung des „Führers“ gab Himmler am 17. April 1944 den offiziellen Befehl zur Aufstellung der 21. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Skanderbeg“ aus albanischen Muslimen.
Auch hier spielte el-Husseini eine zentrale Rolle. Berger berichtete, der Mufti habe sich als „Fürsprecher des neuen SS-Verbandes“ betätigt und die Wünsche der muslimischen Rekruten vorgetragen. Die Division „Skanderbeg“ berichtete im Juli 1944 stolz, in ihrem Einsatzgebiet umfassend „gegen die Juden“ durchgegriffen zu haben.
Allein zwischen dem 28. Mai und dem 5. Juli 1944 wurden „insgesamt 510 Juden, Kommunisten und Bandenhelfer und politisch Verdächtige unter Sicherungsverwahrung im divisionseigenen Anhaltelager“ inhaftiert. Durch „Sühnemaßnahmen für Sabotagefälle sowie die durchgeführten Verhaftungen“ sei „durch das tatkräftige Zupacken das Ansehen der deutschen Wehrmacht gestärkt“ worden.
Das Scheitern der muslimischen SS-Verbände
Trotz aller Bemühungen erwiesen sich die muslimischen SS-Divisionen als militärischer Fehlschlag. Die Männer der Division „Handschar“ waren auf die Verteidigung ihrer Heimat fixiert und auf keinem anderen Kriegsschauplatz einsetzbar. Als sich die Kriegssituation verschlechterte, zeigten sich unverkennbare Zersetzungserscheinungen.
Anfang Oktober 1944 waren bereits 2.000 SS-Männer zu Tito übergelaufen; weitere 740 folgten bis Ende des Monats. Himmler entschied, die 13. SS-Waffen-Gebirgsdivision „Handschar“ aufzulösen.
Noch katastrophaler verlief der Einsatz der Division „Skanderbeg.“ Anstatt treu und aufopferungswillig zu kämpfen, desertierten die Albaner scharenweise. Allein bis zum 1. Oktober 1944 waren 3.500 Muslime aus dem Verband desertiert. Die Division wurde im selben Monat aufgelöst.
Die „ostmuselmanische“ Division: Letzte Versuche
Ungeachtet dieser Misserfolge versuchte Himmler im Mai 1944 ein letztes Mal, eine muslimische SS-Division aufzustellen. Am 2. Mai erteilte er den formalen Befehl zur Aufstellung einer „ostmuselmanischen“ Division der Waffen-SS aus Tataren, Turkmenen und kaukasischen Völkern.
Auch hierbei wurde el-Husseini einbezogen. Am 14. Dezember 1943 empfing er Offiziere der projektierten Truppe und machte sich zu deren Fürsprecher. Er forderte die gleiche religiöse Betreuung wie für die bosnische Division und regte die Zuweisung aller noch bei der Wehrmacht dienenden „Turkvölker“ zur SS an.
Zur Ausbildung der Geistlichen wurde das bereits erwähnte „Imamen-Institut“ in Guben genutzt. Doch auch dieser letzte Versuch blieb erfolglos. Die ostmuselmanische Division kam nie über das Planungsstadium hinaus.
Das Ende der muslimischen SS-Verbände
Als der große Rückzug der deutschen Truppen aus Südosteuropa im Herbst 1944 begann, war das Schicksal der muslimischen SS-Divisionen besiegelt. Himmler war sich bewusst, dass die muslimischen Soldaten „selbst in guten Zeiten nicht zu den diszipliniertesten und zuverlässigsten Kämpfern gehörten“ und ungern ihre Heimat verließen.
Nach dem Abzug der letzten deutschen Truppen aus Bosnien brach „ein Strafgericht über die Bevölkerung herein. Besonders grausam gingen die Tito-Partisanen mit den Angehörigen der muselmanischen SS-Freiwilligen um.“ Sie galten als Kollaborateure der Nationalsozialisten und fielen zum größten Teil der serbischen Nachkriegsvergeltung zum Opfer.
Tito verlangte nach dem Krieg, dass ehemalige „Handschar“-Soldaten und deren deutsche Offiziere wegen Kriegsverbrechen ausgeliefert würden. Aus einem unbestätigten Bericht geht hervor, dass „Handschar“-Soldaten an Tito übergeben und hingerichtet wurden.
Die Perversion einer Religion
Was wir in der Geschichte der muslimischen SS-Divisionen beobachten, ist die vollständige Instrumentalisierung einer Religion für völkermörderische Zwecke. Der Islam wurde nicht respektiert oder geschützt – er wurde pervertiert und für deutsche Kriegsziele missbraucht.
Die Verwandlung von Muslimen in „Muselgermanen“ zeigt die zynische Flexibilität der NS-Ideologie. Rassengesetze galten nur so lange, wie sie nicht den praktischen Zielen im Wege standen. Als Soldaten gebraucht wurden, wurden jahrhundertealte Feindbilder über Nacht umgedeutet.
Religiöse Legitimierung des Völkermords
Besonders verstörend ist die Rolle, die religiöse Autoritäten wie el-Husseini bei dieser Perversion spielten. Sie nutzten ihre spirituelle Autorität, um Völkermord als religiöse Pflicht zu verkaufen. Der Kampf gegen Juden wurde nicht nur als politisch notwendig, sondern als gottgefällig dargestellt.
Diese Sakralisierung des Antisemitismus hatte verheerende Langzeitwirkungen. Sie schuf eine Form des religiös legitimierten Judenhasses, die resistenter gegen Aufklärung und Kritik war als rein politische Formen des Antisemitismus.
Die Bedeutung für das Verständnis des Holocaust
Die Geschichte der muslimischen SS-Divisionen erweitert unser Verständnis des Holocaust erheblich. Sie zeigt, dass die Vernichtung der Juden nicht nur ein deutsches oder europäisches Projekt war, sondern internationale Dimensionen hatte. Muslime aus verschiedenen Ländern wurden systematisch in die Strukturen des genozidalen Systems integriert.
Gleichzeitig relativiert sie das oft gezeichnete Bild des „muslimischen Widerstands“ gegen den Nationalsozialismus. Während es durchaus muslimische Widerstandskämpfer gab, zeigt diese Geschichte, dass auch das Gegenteil möglich war: die aktive Kollaboration beim Völkermord.
Die Kontinuität der Methoden
Was besonders beunruhigt, ist die Kontinuität der Methoden. Die Techniken, mit denen el-Husseini und seine Mitarbeiter den Islam für antisemitische Zwecke instrumentalisierten, finden sich auch in modernen islamistischen Bewegungen wieder.
Der vergessene Völkermord
Schließlich macht diese Geschichte auf einen fast vergessenen Aspekt des Holocaust aufmerksam: die geplante Ausweitung auf den Nahen Osten. Die muslimischen SS-Divisionen waren nicht nur militärische Einheiten, sie waren Vorläufer und Instrumente einer geplanten „Endlösung der Judenfrage“ im Orient.
Dass diese Pläne nie umgesetzt wurden, lag nicht an mangelnder Bereitschaft zur Kollaboration, sondern an militärischen Niederlagen. Die Bereitschaft war da – sowohl bei den deutschen Planern als auch bei muslimischen Kollaborateuren.
In unserer nächsten Folge werden wir sehen, wie diese verhinderte „Endlösung im Orient“ konkret aussehen sollte. Wir werden die Geschichte des SS-Einsatzkommandos Ägypten erzählen und zeigen, wie nah die Welt 1942 einem Holocaust im Nahen Osten stand.
Quellen: Basierend auf „Halbmond und Hakenkreuz“ (Mallmann/Cüppers), „Der Mufti von Jerusalem“ (Gensicke), „Islam and Nazi Germany’s War“ (Motadel) und Dokumenten aus dem Bundesarchiv